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UNSERE WERTE

Reflexion über eurozentrische Perspektiven und koloniale Geschichte

Wir sind uns bewusst, dass viele soziale und strukturelle Probleme oft aus einer eurozentrischen Perspektive betrachtet werden, die die historischen Ursachen und die anhaltenden Auswirkungen der Kolonialzeit häufig außer Acht lässt. Diese blinde Stelle erschwert ein umfassendes Verständnis von Ungleichheiten und deren Verflechtungen. Deshalb ist es für uns grundlegend, diese Zusammenhänge aktiv zu berücksichtigen und kritisch zu hinterfragen – auch im Hinblick auf unsere eigene Rolle und den Einfluss, den unsere Herkunft auf unsere Sichtweisen hat.

Intersektionales Denken – die Komplexität von Diskriminierung anerkennen

Diskriminierung wirkt selten eindimensional. Vielmehr treffen sich verschiedene Diskriminierungsformen – etwa aufgrund von Herkunft, Geschlecht, sozialer Klasse oder anderen Merkmalen – oft und verstärken sich gegenseitig. Unser Ansatz orientiert sich an diesem intersektionalen Verständnis, um die vielfältigen Lebensrealitäten der Menschen differenziert wahrzunehmen und in unsere Arbeit einzubeziehen. Wir wissen, dass dies eine anspruchsvolle Aufgabe ist, die fortlaufende Aufmerksamkeit und Offenheit erfordert.

Schutz der Kinderrechte und Verantwortungsvoller Umgang mit Daten

Der Schutz der Kinderrechte hat für uns höchste Priorität. Dies umfasst nicht nur den Zugang zu Bildung, sondern auch den sorgfältigen Umgang mit personenbezogenen Daten und Bildmaterial. Wir veröffentlichen keine Fotos oder private Informationen von Kindern ohne ausdrückliche Zustimmung und respektieren ihre Würde und Privatsphäre in jeder Phase unserer Arbeit.

Förderung von Chancengleichheit und Teilhabe

Ein zentrales Anliegen ist es, benachteiligten Gruppen – insbesondere Mädchen und Kindern aus sozial schwächeren Verhältnissen – gleiche Chancen auf Bildung und gesellschaftliche Mitwirkung zu ermöglichen. Chancengleichheit verstehen wir als langfristigen Prozess, der gesellschaftliche Strukturen hinterfragt und aufbricht, statt nur Symptome zu behandeln.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt „Retter*innen“-Mentalität

Wir vermeiden eine Haltung, in der wir als „Retter*innen“ auftreten, die von außen Lösungen bringen. Stattdessen setzen wir auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der die Menschen vor Ort die treibende Kraft sind. Dabei reflektieren wir kontinuierlich unser eigenes Handeln, um Machtungleichgewichte zu erkennen und abzubauen.

Nachhaltigkeit und Empowerment als Leitprinzipien

Unsere Projekte sind auf langfristige Wirksamkeit ausgerichtet. Empowerment bedeutet für uns, Fähigkeiten und Selbstbestimmung der Gemeinschaften zu stärken, damit sie eigene Herausforderungen selbstbewusst und nachhaltig meistern können. Externe Unterstützung soll begleiten, nicht ersetzen.

Transparenz und aktive Partizipation

Wir legen großen Wert auf transparente Kommunikation zu Zielen, eingesetzten Mitteln und Ergebnissen. Die Beteiligung der Menschen vor Ort an Entscheidungsprozessen ist für uns unerlässlich, um sicherzustellen, dass Projekte ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen und Akzeptanz finden.

Bildung als Grundlage für individuelle und gesellschaftliche Entwicklung

Bildung eröffnet nicht nur Zugang zu Wissen, sondern fördert auch Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen. Sie ermöglicht Kindern, sich aktiv und selbstbestimmt in ihre Gesellschaft einzubringen. Sichere Schulplätze sind für uns ein fundamentaler Baustein, um individuelle Potenziale zu entfalten und langfristige gesellschaftliche Veränderung zu fördern.

Wertschätzung und Einbindung lokalen Wissens

Die Expertise und Erfahrungen der Menschen vor Ort sind für unsere Arbeit unverzichtbar. Nur durch ihr Wissen können Projekte wirklich passgenau und nachhaltig gestaltet werden. Wir achten darauf, ihre Stimmen sichtbar zu machen und zu stärken.

Kontinuierliche Reflexion und Weiterentwicklung

Wir verstehen uns als lernende Organisation, die sich regelmäßig selbst hinterfragt. Unsere Arbeit erfordert die Bereitschaft, bestehende Annahmen zu überprüfen, Kritik anzunehmen und Praktiken anzupassen, um wirkungsvoll und respektvoll zu agieren. Dabei sind wir uns bewusst, dass Machtstrukturen und eigene Privilegien unsere Arbeit beeinflussen können. Deshalb ist es für uns unerlässlich, diese immer wieder kritisch zu hinterfragen und uns selbst ehrlich zu reflektieren. Dieser fortlaufende Prozess der Selbstkritik und des Lernens ist notwendig, um ungewollte Machtungleichheiten zu vermeiden und unsere Arbeit verantwortungsvoll zu gestalten.

Quellen:

Vgl. Sand, Fabienne (2019): Instagram& der White Savior Komplex-alles für den guten Zweck?, Berlin: This is Jane Wayne. Gottschalk und van Dinther GbR, aufrufbar unter: https://www.thisisjanewayne.com/news/2019/11/21/reichweite-fuer-voluntourismus-instagram-der-white-savior-komplex (18.05.2025).

 

Vgl. McCall, Leslie (2005): The Complexity of Intersectionality, in Signs: Journal of Women in Culture and Society, 30(3), Chicago, University of Chicago, S. 1771–1800, aufrufbar unter: https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/426800 (18.05.2025).

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